Chorstimme des Monats: Juni 2018

 

 

Marlies Hoffmann (Sopran):

Dorfkind mit Gottesdienst-Pflicht!
Ja, das war ich in den 70igern,  streng verpflichtet, jeden Sonntag das Hochamt zu besuchen… aber ich war nicht die Einzige und so waren  im Hochamt  sogar die vorderen Bänke mit Kindern und Jugendlichen komplett besetzt.  Hier fanden oft  rege Gespräche, teilweise  sogar wortlos  via Finger/Buchstaben- Sprache statt.

 

So kam ich  dazu , Kinder- und Jugend- und auch den Kirchenchor regelmäßig zu erleben. Es gab  immer wieder neue Lieder zu hören und die Freude am Gesang war hautnah zu sehen und zu spüren. Und die wollte ich dann auch haben. :-)


Ab der 2. Klasse durfte man Mitglied im  Kinderchor  werden, denn selbst  Lesen zu  können war die Eintrittskarte. Notenkenntnisse waren nicht so wichtig.
Mein Lieblingslied vom Kirchenchor war damals "Herr, deine Güte" und ich singe es heute  noch immer sehr gerne, denn dieses Lied verbindet  heute für mich nach so vielen Lebensjahren/-erfahrungen die Grenzenlosigkeit des Himmels nicht nur mit der grenzenlosen Güte und Liebe Gottes, sondern  verbindet sich für mich  auch mit Reinhard Meys  "Über den Wolken" und dem Song der Toten Hosen "Unter den Wolken" und mit "Azurro" von Adriano Celentano und bedeutet mir Freiheit, Lebensfreude, Grenzenlosigkeit, Verantwortung…

 

Ich weiß nicht, wie es anderen Chorsängern geht, aber ich freue mich immer wieder, in alten oder jungen Liedern Texte zu lesen und singen zu können,  in denen  ein anderer  Mensch "mein Gefühl" in  Worte fassen konnte. Es gibt "Seelenverwandte" und gerade beim Singen und auch in unserem Chor und in den Projekt-Chören finde ich sie immer wieder!


Viele Lieder habe ich gelernt  seit Kinderchor-Tagen. In meinem Kopf und vor allen Dingen in meinem Herzen haben sie einen sicheren Platz … da kommt keine "Cloud" zum Datenspeichern mit.  Und was das Schönste ist?  Es gibt immer wieder wunderbaren Nachschub, neue Welten zu entdecken!  Wie es schon in den Psalmen heißt,  neue Lieder zu singen!


Wer hat schon zum Beispiel jemals in Niederkrüchten zu Samba-Rhythmen Gottesdienst gefeiert?
Samba … und schwups , schon ist  mein Kopfkino wieder in Betrieb:  warmer, weißer Sand, Strand, Erinnerungen an den letzten Urlaub und klar doch "grenzenlosen blauen Himmel" :-)


Und mit einem Lächeln im Gesicht bin ich an einen ganz normalen Donnerstagabend wieder einmal meinem Alltagstrott mit all seinen Pflichten und Sorgen entfleucht und nicht die Einzige, die singend/pfeifend oder fröhlich schwatzend nach der Probe  nach Hause geht.


Also denn,  wenn ihr einen lieben Menschen habt, dem ihr gerne etwas Gutes tun wollt, bringt ihn einfach zum Singen mit. Denn Singen macht , da stimme ich der Chorstimme vom Mai 100%ig zu : einfach glücklich!

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Kommentare: 1
  • #1

    Martha Wolfs (Samstag, 23 Juni 2018 19:48)

    Hallo Marlies, eine herzerfrischenede Liebeserklärung....liebe Grüße an den ganzen Chor von Martha Wolfs