Marlies Hoffmann (Sopran):
Dorfkind mit Gottesdienst-Pflicht!
Ja, das war ich in den 70igern, streng verpflichtet, jeden Sonntag das Hochamt zu besuchen… aber ich war nicht die Einzige und so waren im Hochamt sogar die vorderen Bänke mit
Kindern und Jugendlichen komplett besetzt. Hier fanden oft rege Gespräche, teilweise sogar wortlos via Finger/Buchstaben- Sprache statt.
So kam ich dazu , Kinder- und Jugend- und auch den Kirchenchor regelmäßig zu erleben. Es gab immer wieder neue Lieder zu hören und die Freude am Gesang war hautnah zu sehen und zu spüren. Und die wollte ich dann auch haben. :-)
Ab der 2. Klasse durfte man Mitglied im Kinderchor werden, denn selbst Lesen zu können war die Eintrittskarte. Notenkenntnisse waren nicht so wichtig.
Mein Lieblingslied vom Kirchenchor war damals "Herr, deine Güte" und ich singe es heute noch immer sehr gerne, denn dieses Lied verbindet heute für mich nach so vielen
Lebensjahren/-erfahrungen die Grenzenlosigkeit des Himmels nicht nur mit der grenzenlosen Güte und Liebe Gottes, sondern verbindet sich für mich auch mit Reinhard Meys "Über den
Wolken" und dem Song der Toten Hosen "Unter den Wolken" und mit "Azurro" von Adriano Celentano und bedeutet mir Freiheit, Lebensfreude, Grenzenlosigkeit, Verantwortung…
Ich weiß nicht, wie es anderen Chorsängern geht, aber ich freue mich immer wieder, in alten oder jungen Liedern Texte zu lesen und singen zu können, in denen ein anderer Mensch "mein Gefühl" in Worte fassen konnte. Es gibt "Seelenverwandte" und gerade beim Singen und auch in unserem Chor und in den Projekt-Chören finde ich sie immer wieder!
Viele Lieder habe ich gelernt seit Kinderchor-Tagen. In meinem Kopf und vor allen Dingen in meinem Herzen haben sie einen sicheren Platz … da kommt keine "Cloud" zum Datenspeichern
mit. Und was das Schönste ist? Es gibt immer wieder wunderbaren Nachschub, neue Welten zu entdecken! Wie es schon in den Psalmen heißt, neue Lieder zu singen!
Wer hat schon zum Beispiel jemals in Niederkrüchten zu Samba-Rhythmen Gottesdienst gefeiert?
Samba … und schwups , schon ist mein Kopfkino wieder in Betrieb: warmer, weißer Sand, Strand, Erinnerungen an den letzten Urlaub und klar doch "grenzenlosen blauen Himmel" :-)
Und mit einem Lächeln im Gesicht bin ich an einen ganz normalen Donnerstagabend wieder einmal meinem Alltagstrott mit all seinen Pflichten und Sorgen entfleucht und nicht die Einzige, die
singend/pfeifend oder fröhlich schwatzend nach der Probe nach Hause geht.
Also denn, wenn ihr einen lieben Menschen habt, dem ihr gerne etwas Gutes tun wollt, bringt ihn einfach zum Singen mit. Denn Singen macht , da stimme ich der Chorstimme vom Mai 100%ig zu :
einfach glücklich!
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Martha Wolfs (Samstag, 23 Juni 2018 19:48)
Hallo Marlies, eine herzerfrischenede Liebeserklärung....liebe Grüße an den ganzen Chor von Martha Wolfs